Kinder und Mäuse

Gerade Farbmäuse sind leider zu einer Billigware verkommen, sodass die Anschaffung nicht immer im Sinne des Tieres überdacht wird. Das Ergebnis: nicht wenige Mäuse enden in deutschen Kinderzimmern. Das wäre nicht schlimm, würden die Tiere dort nicht eher als Accessoire oder gar Spielzeug angesehen.
Also gar keine Mäuse für Kinder? Doch. Aber richtig …

Mäuse als Haustiere für Kinder

Für Kinder bis 12 Jahre sind Mäuse nur dann geeignete Haustiere, wenn diese akzeptieren können, dass die Tiere kein Spielzeug sind. Zudem müssen sie immer angeleitet werden und sollten nicht allein an das Gehege gehen. Wenn Sie für Ihre Kinder Mäuse anschaffen, sind das also auch immer Ihre Haustiere.
Gemeinsam können Sie dann das Gehege einrichten, die Mäuse beobachten, füttern und zähmen. Vor allem neugierige, entspannte Arten wie Farbmäuse, Vielzitzenmäuse oder Mongolische Rennmäuse eignen sich dafür. Scheue Exoten sind – wie die nachtaktiven Hamster – in der Regel keine Haustiere für kleinere Kinder.

Achten Sie schon bei der Anschaffung auf eine artgerechte Haltung. Auch wenn es die Mäuse Ihres Kindes sind, gehören sie nicht in quietschbunte Plastikkäfige. Bedenken Sie außerdem: Die Nager machen mitunter die Nacht zum Tag. Das kann zum Problem werden, wenn sie im Kinderzimmer stehen.

Ersparen Sie Ihrem Kind die Erfahrung von Unfällen. Je kleiner Kinder sind, umso weniger können Sie sich und die Konsequenzen ihres Handelns einschätzen. Die Folge können verletzte oder gar tote Mäuse sein – beispielsweise zerdrückt oder runtergefallen. Arbeiten Sie sich daher gemeinsam mit Ihrem Kind langsam an ein sicheres Handling heran.

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Mäuse als Haustiere für Teenager

Mäuse sind in Anschaffung und Unterhalt – verglichen mit etwa einem Hund – nicht allzu teuer und zeigen ein großes Repertoire an Verhaltensweisen. Das macht sie zu interessanten Mitbewohnern für Teenager. Ob Mäuse tatsächlich geeignet sind, hängt allerdings von der persönlichen Reife des Mäusehalters in spe ab.
Er/sie sollte in der Lage sein, die Tiere zuverlässig und richtig zu versorgen, Bedürfnisse der Tiere kennen, akzeptieren und erfüllen. Und Sie als Familie müssen einen Platz für die Nager schaffen.

Wichtig: Sie sollten als ganze Familie hinter der Anschaffung von Mäusen stehen und sich der möglichen finanziellen Folgen bewusst sein. Sprengen etwa kranke Mäuse den Rahmen des Taschengelds, müssen Sie als Eltern einspringen. Treffen Sie daher mit Ihrem Kind eine Regelung, was passieren soll, wenn das Taschengeld nicht reicht – und verzichten Sie auf Mäuse als Haustiere, wenn Sie meinen, das muss immer reichen.

Die Erfahrung zeigt leider: Die optimale Maushaltung muss bei Teenagern nicht unbedingt an mangelndem Verantwortungsgefühl des Teens scheitern. Auch die Grenzen, die von den Eltern und den Finanzen gesetzt werden, können die besten Ambitionen zunichte machen. Überlegen Sie also gründlich, ob Mäuse in die Familie einziehen dürfen – und auch alle hinter der Anschaffung stehen.

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Sinai-Stachelmäuse in ihrer Voliere

Mäuse im Haushalt mit Kindern

Vielleicht sind die Mäuse aber auch primär Ihre Haustiere. Vielleicht waren sie sogar schon vor dem Kind da. Dann muss es einfach lernen, dass Muttis oder Vatis Nager in ihrer eigenen Welt leben und nicht unbedingt mit ihnen spielen möchten. Es kann für die Kinder ein Erlebnis sein, in die Pflege der Tiere einbezogen zu werden und so einen verantwortungsvollen und vorsichtigen Umgang mit den Mäusen zu lernen. Die Aufsicht durch Erwachsene ist dabei aber immer notwendig.

Das gilt insbesondere bei sehr kleinen Kindern und eher exotischen Mäusen. Während einige Tiere von sie fröhlich anquietschenden Kindern gestresst sind, können gerade beißkräftige Arten in Kombination mit kleineren Kindern und den entsprechend zarteren Fingern ein beträchtliches Verletzungspotenzial bergen.

Halten Sie Ihre Nager aber artgerecht und rücksichtsvoll, lernen Kinder schnell, dass Mäuse eine artgerechte Haltung brauchen und die quietschbunten Sachen aus der Zoohandlung gar nicht gut für sie sind. Vielleicht verlieren sie aber auch recht schnell das Interesse und Sie haben Ihre Tiere wieder für sich – ein Szenario, dass Ihnen übrigens auch dann passieren kann, wenn es ursprünglich eben gar nicht Ihre Tiere waren, sondern die Ihres Kindes.

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Vielzitzenmäuse im Bonbonglas