Wasser anbieten – Wasserschüssel und Trinkflasche für Mäuse

Wasser ist für Mäuse lebenswichtig. Arten, die in wasserreichen Gebieten und Lebensräumen vorkommen, sollte es jederzeit zur Verfügung stehen. Sie haushalten schlechter damit als Mäuse und Exoten aus ariden Gebieten. Tieren aus sehr trockenen Lebensräumen reicht bei gutem Angebot auch die Flüssigkeit aus dem Frischfutter.
Um Ihren Tieren Wasser anzubieten, haben Sie mehrere Möglichkeiten.

Kugellose Tränke

Kugellose Tränken sind meist Röhrchen aus Glas mit einer Tülle ohne Kugel. Diese Modelle bestehen aus einem reagenzglasförmigen Wasserbehälter und einem schmalen, gebogenen Glasröhrchen, das an einem Ende mit einem Gummistopfen umgeben ist und mit diesem in das Röhrchen gesteckt wird.
Es gibt jedoch auch einige Trinkflaschen aus Metall und Kunststoff, die auf den ersten Blick wie die typischen Kugeltränken aussehen – aber ohne Kugel im Röhrchen auskommen.

Die Röhrchen werden in der Regel von außen an das Gitter des Geheges mit einem Clip gehängt. Um sie in ein Aquarium oder Glasterrarium zu hängen, liegen diesen Tränken zwar Saugnäpfe bei. Besonders gut halten diese jedoch nicht. Außerdem fressen die Nager sie gern an. Da es für die Röhrchentränken bis heute keine Standhalterung gibt, können Sie im Zweifel eine solche entweder selbst bauen oder ein Drahtkonstrukt als Aufhängung basteln.

Diese Tränke eignet sich für alle fast Arten von Mäusen und Säugerexoten, da auch sehr kleine Tiere kein Problem beim Trinken haben. Bei größeren Gruppen und viel trinkenden Arten kann es allerdings schnell passieren, dass eins der in Einheitsgröße angebotenen Röhrchen nicht ausreicht und Sie mehrere anbringen müssen.

Ein häufiges Anfangsproblem dieser Flaschen: Sie laufen anfangs schlecht nach. Hier hat es sich bewährt, das schmale Trinkröhrchen vorher mit einem feuchten Wattestäbchen durchzuputzen.
Mit einem Wattestäbchen können Sie das kleine Röhrchen auch später gut reinigen. Den Wasserbehälter bekommen Sie mit einem normalen Flaschenbesen ruckzuck wieder sauber. Eine Reinigung empfiehlt sich ca. alle 1 bis 2 Wochen, werden Medikamente im Wasser verabreicht, etwa alle 4 bis 5 Tage.

In die Kritik gekommen sind diese Tränken wie auch die klassischen Trinkflaschen wegen der nicht natürlichen Trinkhaltung, die die Mäuse einnehmen. Wirklich problematisch ist die Haltung allerdings nur bei Tieren, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht zum Trinkröhrchen hin aufrichten können.

Vorteile
  • Wasser nicht mit Kot, Urin oder Streu verschmutzt
  • kann nicht zugegraben werden
  • leicht zu reinigen
  • Glasteile nicht annagbar
  • Medikamentengabe über das Wasser möglich
Nachteile
  • keine natürliche Trinkhaltung
  • zerbrechlich
  • Gummistopfen oft angefressen
  • Befestigung mitunter umständlich

Kugeltränke

Kugeltränken aus Kunststoff oder Glas mit Metallröhrchen gibt es im Handel in vielen verschiedenen Farben, Formen und Größen. In dem Metallröhrchen sitzt eine kleine Kugel, an der die Maus nur lecken muss, damit das Wasser fließt.
Diese Trinkflaschen werden in der Regel von außen an das Gitter des Geheges gehängt. Einige haben aber auch eine Öse, um sie an der Decke oder hohem Inventar aufzuhängen. Für einige Größen gibt es außerdem Standhalterungen, die in der Regel aus Holz gefertigt werden.

Achtung: Sehr kleine Mäusearten wie Knirpsmäuse haben nicht selten Probleme, die Kugel zu bewegen und laufen daher Gefahr zu verdursten! Für kleine Arten ist die Kugeltränke daher nicht geeignet.

Die meisten Kunststofftränken lassen sich an einigen Stellen sehr schlecht reinigen. Verwenden Sie daher für die Flasche einen Flaschenbesen, den Sie gut verbiegen können, um auch an schwierige Stellen zu gelangen. Das Metallröhrchen reinigen Sie am besten mit einem Wattestäbchen. Eine Reinigung empfiehlt sich ca. alle 1 bis 2 Wochen, werden Medikamente im Wasser verabreicht, etwa alle 4 bis 5 Tage.

Auch diese Trinkflaschen stehen wegen der unnatürlichen Haltung beim Trinken in der Kritik. Ernsthafte gesundheitliche Probleme als Folge dieser Haltung sind jedoch bisher nicht nachgewiesen. Das größere Problem ist auch hier, dass Sie es nicht immer gleich merken, wenn eine Flasche einmal nicht ausreichend nachläuft oder Ihre Mäuse zu schwach für die Kugel sind. Auch in ihrer Bewegung eingeschränkte Nager können mit diesen Tränken ein Problem haben.

Vorteile
  • Wasser nicht mit Kot, Urin oder Streu verschmutzt
  • kann nicht zugegraben werden
  • Medikamentengabe über das Wasser möglich
  • auch mit größeren Volumina erhältlich
Nachteile
  • keine natürliche Trinkhaltung
  • Plastikflaschen können angenagt werden
  • mitunter umständlich in der Reinigung
  • Kugel für sehr kleine Arten zu schwer

Reservoirtränke / Wasserspender

Diese Form der Wasserquelle kennen Sie vielleicht als Vogeltränke für Wellensittich und Co. Sie gleichen optisch noch sehr den Röhrchentränken. Dasselbe Prinzip gibt es aber auch in optisch sehr schönen Formen in der Terraristik als Wasserspender für Reptilien und Amphibien. Sie bestehen aus einem senkrechten, je nach Modell sichtbaren oder versteckten Wasserreservoir und einer Schüssel, in die sich das Reservoir in dem Maße leert, wie Ihre Tiere daraus trinken. Gefertigt werden diese Tränken in der Regel aus Polyresin. Oft haben sie die Optik einer Baum- oder Felsenquelle.

Das Fassungsvermögen dieser Tränken reicht von etwa 20ml bis zu über 1.000ml. Dabei wird das Reservoir mit Wasser befüllt und dann mit einem Deckel mit Öffnung versehen oder auf die Tränkschale gesteckt. Aus dieser können die Mäuse direkt trinken. Daher eignen sich Wasserspender hervorragend für kleine Arten wie Knirpsmäuse, da sie hier keine Kugel bewegen müssen und auch nicht Gefahr besteht, dass das Wasser durch ein schmales Röhrchen nicht nachläuft.
Je nach Größe der Trinköffnung können die Mäuse das Wasser bei den typischen Vogeltränken  kaum verschmutzen. Schalen haben dagegen dasselbe Problem wie Wasserschüsseln: Die Mäuse können drin baden sowie hinein urinieren und kötteln.
Achtung bei einer großen Trinköffnung oder Trinkschale: Tiere mit ZNS-Störungen können – ähnlich wie in Wasserschüsseln – darin ertrinken! Bei größeren Schalen für sehr kleine Arten sollten Sie sicherstellen, dass das Wasser nicht zu tief ist und die Mäuse problemlos wieder rausklettern können.

Die meisten Reservoirtränken lassen sich recht gut reinigen. Verwenden Sie für die Flasche einfach einen Flaschenbesen. Die Schale können Sie mit einem Küchenschwamm säubern. Eine Reinigung empfiehlt sich etwa einmal wöchentlich für die Flasche und alle 1 bis 2 Tage für das kleine Bassin.

Vorteile
  • natürliche Trinkhaltung
  • auch mit größeren Volumina erhältlich
  • auch für sehr kleine Arten geeignet
  • i. d. R. leicht zu reinigen
  • gut geeignet für einige Arten/Tiere, die nicht aus der Flasche trinken
  • kann in jedes Gehege gestellt werden
  • dank Reservoir größerer Wasservorrat
Nachteile
  • kann je nach Standort zugegraben werden
  • Plastikflaschen können angenagt werden
  • keine Medikamentengabe über das Wasser möglich
  • Parasiten und Keime werden leichter weitergetragen
  • manche Arten baden in ihrem Trinkwasser und verschmutzen es so
  • Wasser verschmutzt sehr schnell mit Kot, Urin und Streu

Wassernapf / Wasserschüssel

Bieten Sie frisches Wasser in einer möglichst erhöht stehenden Schüssel an. Der erhöhte Standort empfiehlt sich besonders bei grabenden Arten, die die volle Schüssel sonst schnell eingraben und dann zwar nichts mehr zu trinken, dafür aber in der Schüsselumgebung nasse Füße haben.

Wasserschüsseln empfehlen sich vor allem für Tiere, die nicht aus einer Flasche trinken können (oder auch wollen), etwa für Wüstenspringmäuse.

Die verwendete Schüssel sollte in jedem Fall standfest und der Rand nicht zu flach sein. Achten Sie bei kleinen Arten drauf, dass sie auch nicht zu hoch ist und die Tiere wieder heraus kommen, wenn sie hineinfallen. Sonst könnte eine Maus der Gruppe schnell darin ertrinken.
Reinigen Sie die Schüssel regelmäßig mit einem Schwamm und klarem Wasser, bei Bedarf auch mit etwas Spülmittel oder Essigessenz. Spülen Sie Beides wieder gründlich ab! Viele Schüsseln sind heute auch spülmaschinengeeignet. Eine Reinigung empfiehlt sich hier alle 1 bis 2 Tage.

Vorteile
  • natürliche Trinkhaltung
  • auch für sehr kleine Arten geeignet
  • leicht zu reinigen
  • gut geeignet für einige Arten/Tiere, die nicht aus der Flasche trinken
  • kann in jedes Gehege gestellt werden
Nachteile
  • kann je nach Standort zugegraben werden
  • keine Medikamentengabe über das Wasser möglich
  • Parasiten und Keime werden leichter weitergetragen
  • manche Arten baden in ihrem Trinkwasser und verschmutzen es so
  • Wasser verschmutzt sehr schnell mit Kot, Urin und Streu