Ivomec – Ivermectin

Ivermectin für Mäuse und andere Nager

Medikament als Spritze, orla oder Spot-on
rezeptpflichtig
Schulmedizin für Mäuse

Wirkung und Eigenschaften von Ivermectin

Ivermectin ist ein Breitbandantiparasitikum, das bei Parasiten die Reizleitung stört und so zu deren Tod führt. Der Wirkstoff hemmt die Impulsübertragung zwischen Nervenzellen oder zwischen Nerven- und Muskelzellen, indem es irreversibel die Durchlässigkeit spezieller, nur bei Wirbellosen vorhandener Chloridkanäle erhöht. Dadurch strömen vermehrt Chlorid-Ionen in die Zelle ein und steigern die elektrische Spannung der Zellmembran. Als Folge kann ein Erregungspotenzial nicht mehr weitergeleitet werden. Eine schlaffe Lähmung entsteht, die schließlich zum Tod des Parasiten führt.

Bei Würmern stört Ivermectin außerdem die Eibildung und die Entwicklung der Larven.

Ivermectin ist gut fettlöslich, wird unabhängig vom Gabemodus schnell aufgenommen und im Körper verteilt. Dort reichert es sich in der Leber und vor allem im Fettgewebe an und wird dann langsam freigesetzt. So entsteht die Depotwirkung.

Ivermectin wird im Körper teilweise  in verschiedene Metabolite umgewandelt. Ausgeschieden wird der Wirkstoff vor allem via Gallenflüssigkeit über den Kot. Zum Teil geht es auch vom Blut direkt in den Verdauungstrakt über. Kleine Mengen werden außerdem über den Harn und bei laktierenden Mäusinnen auch über die Milch ausgeschieden.

Ivermectin hat bei Mäusen von Farbmausgröße eine Depotwirkung von etwa 7 Tagen.

Eigenschaften

  • Depotdauer: 7 Tage
  • gegen alle Ektoparasiten
  • gegen Nematoden

Indikationen für Ivermectin

Eingesetzt werden kann Ivomec gegen alle Ektoparasiten wie Milben, Läuse, Haarlinge und Flöhe sowie gegen alle klinisch bedeutsamen Nematoden. Wirksam ist es beispielsweise gegen:

  • Sarcoptes ssp.
  • Notroedes ssp.
  • Demodex
  • Myoba musculi
  • Myocoptes musculinus
  • Liponyssus bacoti
  • Trichuris ssp.
  • Syphacia obvelata
  • Aspiculuris tetraptera
  • Cheyletiella spp.
  • Herzwürmer
  • Strongyloides ssp.

Außerdem stört es die Eibildung der Würmer und ihre Larvenentwicklung. Hier schließt es die Wirkungslücke von Stronghold. Bandwürmer sind gegen Ivomec immun.

Indikationen im Überblick

  • alle Ektoparasiten
  • viele Nematoden
  • nicht gegen Trematoden
  • nicht gegen Cestoden

Dosierung und Verträglichkeit von Ivermectin

Ivermectin kann bei Mäusen als Spot-on oder oral sowie als subkutane oder intramuskuläre Injektion verabreicht werden. Durchgesetzt hat sich vor allem der Spot-on, da er sich besonders einfach anwenden und recht stressfrei applizieren lässt. Nach Möglichkeit sollten Sie allerdings beim frischen Spot-on vermeiden, dass die Mäuse diesen wieder ablecken.

Bei Ewringmann und Glöckner werden 0,3 bis 0,5 mg/kg für eine subkutane Gabe empfohlen. In der Praxis hat sich für die meisten Fälle aber auch die Gabe als Spot-on bewährt. Den sollten Sie je nach Indikation zwei im Abstand von jeweils einer Woche zu wiederholen, sodass Sie das Präparat insgesamt 3x verabreichen. In hartnäckigen Fällen und bei massivem Befall hat sich eine wöchentliche Gabe über 4 bis 6 Wochen bewährt. Länger sollten Sie Ivermectin auf keinen Fall verabreichen, da eine dauerhafte Gabe zu schweren Leberschäden führen kann.

Da das beim Tierarzt vorrätige Ivomec in der Regel die 1%ige Lösung mit 10mg/kg ist, muss diese für den Spot-on von Kleintieren mit Propylenglycol verdünnt werden. Dafür wird ein Teil der Lösung mit neun Teilen Propylenclycol gemischt. Eine 0,1%ige Lösung entsteht. Für diese haben sich ähnliche Dosierungen wie für Stronghold in der Praxis bewährt.
Jungtiere sehr kleiner Arten wie Knirps-, Zwerg- oder Aalstrichklettermäuse sollten wegen der Gefahr einer Überdosierung gar nicht oder – in Notfällen – mit einer stärkeren Verdünnung behandelt werden!
Ivomec bekommen Sie in der Regel in einer 1ml-Spitze vom Tierarzt. Mit dieser ist die Dosierung recht einfach.

Manche Tierärzte raten auch zu einer oralen Gabe von Ivomec. Diese Lösung darf nicht mit Propylenglycol verdünnt werden und ist schwieriger zu verabreichen. Daher hat sie sich nicht durchgesetzt.

KEINE DAUERMEDIKAMENTATION!
Antiparasitika wurden zur zeitlich stark begrenzten Anwendung bei konkreten Befällen entwickelt. Sie eignen sich NICHT für die Dauergabe. Diese kann zu Leberschäden mit Todesfolge führen! Wenden Sie den Wirkstoff also niemals für eine reine Prophylaxe über viele Wochen oder gar Monate an.

Bei Farbmäusen hat sich Ivermectin als sehr verträglich erwiesen. In der Praxis bewährt hat sich der Spot-on als 1 Tropfen der 0,1%igen Lösung mit einer drei- bis viermaligen Gabe im Wochenabstand. Die untenstehend abweichenden Angaben sind der Literatur entnommen und dienen der Information für Ihren Tierarzt.

Dosierungsangaben bei Farbmäusen aus der Literatur:

GabemodusWirkstoffmenge
Spot-on
  • 2mg/kg oder 0,03mg/Tier
subkutan
  • 0,2mg/kg + Wiederholung nach 1 Woche ODER 0,2 – 0,4mg/kg + Wiederholung nach 10 – 14 Tagen (gegen Milben)
  • 0,2 – 0,4mg/kg + Wiederholung nach 10 – 14 Tagen ODER 0,4mg/kg (gegen Nematoden)
  • 0,2 – 0,4mg/kg alle 5-7 Tage über 5 Wochen (gegen Demodex)
intramuskulär
  • gegen Nematoden 0,4mg/kg einmalig
oral (bei Böcken)
  • 1mg/kg ins Trinkwasser für 24h (gegen Oxyuren -> sehr gut gegen Aspiculuris tetraptera; gegen Syphacia obvelata evtl. höhere Dosierung nötig)
  • 8mg/l ins Trinkwasser 4x wöchentlich über 5 Wochen (gegen Oxyuren)
  • 1 – 2mg/kg über 3 Wochen ins Trinkwasser (gegen Myocoptes spp. und Myobia musculi)
oral (bei Weibchen)
  • – 1,6 – 1,7mg/kg ins Trinkwasser für 24h (gegen Oxyuren -> sehr gut gegen Aspiculuris tetraptera; gegen Syphacia obvelata evtl. höhere Dosierung nötig)
  • 8mg/l ins Trinkwasser 4x wöchentlich über 5 Wochen (gegen Oxyuren)
  • 1 – 2mg/kg über 3 Wochen ins Trinkwasser (gegen Myocoptes spp. und Myobia musculi)

Bei Mongolischen Rennmäusen hat sich Ivermectin als sehr verträglich erwiesen. In der Praxis für adulte Mäuse bewährt hat sich der Spot-on als 2 Tropfen der 0,1%igen Lösung mit einer drei- bis viermaligen Gabe im Wochenabstand. Die untenstehend abweichenden Angaben sind der Literatur entnommen und dienen der Information für Ihren Tierarzt.

Dosierungsangaben bei Mongolischen Rennmäusen aus der Literatur:

GabemodusWirkstoffmenge
Spot-on1%ige Lösung (10 mg/ml) in Propylenglykol 1:10 verdünnen -> davon  2 Tropfen
subkutan0,2mg/kg 3x im Abstand von 14 Tagen (gegen Nematoden)
intramuskulärgegen Nematoden 0,4mg/kg einmalig
oral

– 0,2mg/kg 3x im Abstand von 14 Tagen

– 0,2 – 0,4mg/kg + Wiederholung nach 8 – 10 Tagen

Bei verschiedenen exotischen Mäusen und mausartigen Nagern hat sich Ivermectin im Mäuseasyl als sehr verträglich erwiesen. Auch die Literatur berichtet – soweit ich mich belesen konnte – nicht von spezifischen Unverträglichkeiten einzelner Arten. Ivermectin haben hier beispielsweise ohne Nebenwirkungen erhalten:

  • verschiedene Stachelmausarten
  • verschiedene Rennmausarten der Gattungen Meriones, Gerbillus, Tatera, Sekeetamys und Pachyuromys
  • Akazienratten
  • Jaculus-Springmäuse
  • Grasmäuse der Gattungen Rhabdomys und Lemniscomys
  • Neuweltmäuse der Gattung Peromyscus

Die Dosierung richtet sich nach der Größe der jeweiligen Art. Für kleinere Arten können Sie sich an Farbmäusen orientieren. Ratten- oder ähnlich große Exoten schlagen Sie am besten unter den Farbratten nach.

Allgemein gilt Ivermectin für exotische Säuger als sehr verträglich.

Bei Zwergschläfern konnte ich bisher auch keine Nebenwirkungen feststellen.

Bei Hamstern hat sich Ivermectin sowohl für Mittelhamster, als auch für Zwerge als sehr verträglich erwiesen. In der Praxis bewährt hat sich der Spot-on mit der 0,1%igen Lösung mit einer drei- bis viermaligen gabe im Wochenabstand. Für Zwerghamster genügt in der Regel 1 Tropfen. Mittelhamster erhalten 2 Tropfen.
Die untenstehend abweichenden Angaben sind der Literatur entnommen und dienen der Information für Ihren Tierarzt.

Dosierungsangaben bei Hamstern aus der Literatur (Arten werden dort leider nicht unterschieden):

GabemodusWirkstoffmenge
subkutan
  • 0,1 – 0,4mg/kg 3x im Abstand von 7 Tagen
  • 0,2 – 0,4mg/kg  + Wiederholung nach 10 – 14 Tagen (gegen Nematoden und Milben)
  • 0,2 – 0,5mg/kg 3x im Bastand von 14 Tagen (gegen Nematoden und Milben)
  • 0,4mg/kg
  • 0,4 mg/kg 1x wöchentlich über 8 Wochen (gegen Notoedres ssp.;führt zu deutlicher Besserung der klinischen Symptome, aber nicht zur vollständigen Eliminierung der Milben)
intramuskulärgegen Nematoden 0,4mg/kg einmalig
oral
  • 0,2 – 0,4 mg/kg, Wiederholung nach 8 – 10 Tagen
  • 0,2 – 0,5 mg/kg 3 × im Abstand von 2 Wochen

Zumindest junge Farbratten scheinen Ivermectin schlechter zu vertragen als die anderen mausartigen Nager. Deshalb sollten Sie bei sehr jungen Tieren auf die Gabe verzichten.

In der Praxis hat sich für Farbratten je nach Befallsstärke der Sport-on mit einer 5% Ivomec-Lösung mit 0,01 – 0,02ml je 100g Körpergewicht bewährt.

Die untenstehend abweichenden Angaben sind der Literatur entnommen und dienen der Information für Ihren Tierarzt.

Dosierungsangaben bei Farbratten aus der Literatur:

GabemodusWirkstoffmenge
subkutan
  • 0,2 – 0,4mg/kg  + Wiederholung nach 10 – 14 Tagen (gegen Nematoden und Milben)
  • 0,2mg/kg + Wiederholung nach 1 – 3 Wochen (gegen Nematoden und Milben)
  • 0,4mg/kg
intramuskulärgegen Nematoden 0,4mg/kg einmalig
oral
  • 3 mg/kg einer 0,4%igen Ivermectinlösung (gegen Trichosomoides crassicauda)
  • 3 mg/kg + Wiederholung nach 14 Tagen

Anwendung von Ivermectin bei kleinen Heimtieren und Exoten

Ivermectin wird in der Regel als Spot-on („Punkten“) verwendet, der im Idealfall im Nacken bzw. hinter den Ohren aufgetragen wird. Generell kann es aber auf jeder Körperstelle außer im Gesicht aufgetragen werden. Wichtig ist, dass es möglichst direkt auf die Haut gebracht wird. Versuchen Sie ein Abputzen des Mittels zu verhindern.
Da die meisten Parasiten einen Entwicklungszyklus von ca. 3 Wochen haben, muss Ivermectin seiner Depotwirkung gemäß dreimal im Abstand von jeweils 7 Tagen aufgetragen werden. Bei starkem Befall empfiehlt sich eine vierte Gabe.
Für die Präparate Anti-Parasiet und Iverdrop von Beaphar ist ein Anwendungsabstand von 4 Wochen vom Hersteller empfohlen. Ob sich das in der Praxis als ausreichend erwiesen hat, konnte ich noch nicht herausfinden.

Und so spotten Sie Ihren Nager:

  1. Nehmen Sie eine zahme Maus aus der Box oder dem Gehege, scheiteln Sie das Fell und geben Sie dem Nager die entsprechende Menge Ivomec oder eines anderen ivermectinhaltigen Präparates in den Nacken bzw. hinter Ohr. Setzen Sie das Tier bei einem Befall durch mobile Ektoparasiten danach in eine mit weißem Küchen- oder Klopapier ausgeschlagene Box, um herabfallende oder flüchtende Parasiten erkennen zu können. Nach etwa einer Stunde kann das Tier aus der Box.
  2. Scheue Nager sollten Sie von vornherein in eine Box setzen und sie mit der Spritze „abschießen“. Lassen Sie sich dazu einen Tropfen an der Spitze sammeln und tupfen Sie dann die Spritze nach Möglichkeit gegen den Strich durchs Fell auf die Haut.
  3. Bei extrem scheuen Exemplaren hat es sich bewährt, die Box in die Badewanne zu setzen, falls der Patient in seiner Panik aus der Box springt.

Vermeiden Sie während der gesamten Behandlung die Berührung des Antiparasitikums an der Spritze oder im Fell.

Kontraindikationen für Ivermectin

Ivermectin hat sich – korrekte Anwendung vorausgesetzt – im Mäuseasyl bisher sowohl bei Farbmäusen und Mongolischen Rennmäusen, als auch bei exotischen Säugern (inkl. Kurzschwanzopossum) als sehr verträglich erwiesen. Auch die Literatur weist lediglich für junge Ratten Unverträglichkeiten aus: Deshalb sollten deren Jungtiere nicht mit Ivermectin behandelt werden.

Außerdem sollten Sie auf das Spotten tragender Mäusinnen verzichten. In der Praxis hat sich gezeigt, dass die dann geborenen Jungtiere oft kleiner und kränklicher sind als Jungtiere nicht gespotteter Mütter.

Resistenzen
Resistenzen gegenüber Ivermectin sind bisher (Stand 09/19) nur für Nematoden bei Großtieren beschrieben. Grundsätzlich sind sie aber auch bei den Parasiten der kleinen Heimtiere möglich. Daher sollten Sie selbst nach einer korrekten Behandlung und Quarantänehygiene bei Endoparasiten immer eine Kotprobe zur Kontrolle abgeben.
Resistenbildung
Resistenzen kommen nicht nur bei Bakterien und Antibiotika vor. Auch Parasiten können Resistenzen gegen ein Antiparasitikum entwickeln. Wenn Sie also mit Ivermectin einen Parasiten trotz korrekter Gabe und Umgebungshygiene nicht loswerden, kann ein Wirkstoffwechsel helfen.

Nebenwirkungen und Toxizität von Ivermectin

Allergische Reaktionen sind bei Nagern in der Literatur bisher nicht beschrieben. Jedoch können nach dem Spot-on in seltenen Fällen an der Stelle des Spots Hautirritationen, Haarausfall und sogar Nekrosen auftreten. Wird Ivermectin gespritzt, kann es zu einer lokalen, schmerzhaften Schwellung und auch hier zur Nekrosen kommen. Beides heilt in der Regel innerhalb weniger Tage wieder ab.

Im Mäuseasyl ist darüber hinaus trotz korrekter Dosierung bei oraler Gabe ein Einzelfall mit massiven Vergiftungserscheinungen aufgetreten. Der Patient litt an sehr schlechtem Allgemeinbefinden, zeigte einen stark verkrümmtem Gang und starken Gewichtsverlust. Er musste über 4 Wochen sehr intensiv betreut werden.

Ratten sind laut Literatur häufig in den ersten 24 h nach der Gabe sehr träge.

Sollten Sie bei korrekter Verdünnung und Anwendung Nebenwirkungen bei einem Tier feststellen, senden Sie uns bitte eine kurze Info unter info[at]das-maeuseasyl.de

Bei falscher Verdünnung oder der Anwendung der unverdünnten, 1%igen Lösung sind bei kleinen Nagetieren schon schwere neurologische Symptome und auch Todesfälle aufgetreten. In einem konkreten Fall starben nach der Behandlung von 10 Farbmäusen mit 1%iger Lösung 9 von 10 Tieren. Achten Sie daher immer auf die korrekte Verdünnung!
Bei versehentlicher Überdosis mit Infusionen (Sterofundin G-5), Vitamin-B-Komplex und Benzodiazepinen gegensteuern.

Die Wirkstoffklasse der Avermectine, zu denen Ivermectin gehört, hat generell eine deutlich geringere Affinität zu den Rezeptoren von Wirbeltieren, als zu denen von Wirbellosen. Zudem stellt die Bluthirnschranke bei Nagern eine natürliche Barriere für den Wirkstoff dar. Daher kommt es erst bei deutlicher Überdosierung zu neurotoxischen Wirkungen.

Bei Ratten erwies sich Ivermectin als giftig für die neugeborenen Jungtiere, wenn das Muttertier während der Trächtigkeit pro Tag 0,4mg/kg Ivermectin oral verabreicht bekam. Die Sterberate war bis zum 10. Tag nach der Geburt erhöht, die überlebenden Jungtiere waren im Schnitt leichter als nicht betroffene Artgenossen gleichen Alters. Der Effekt leitet sich nicht von der Exposition im Mutterleib her, sondern von der erhöhten Durchlässigkeit der Bluthirnschranke junger Ratten und die Aufnahme von Ivermectin über die Muttermilch.

Akute Toxizität:

  • oral 25 mg/kg
  • i.p. 30 mg/kg
 

Akute Toxizität für adulte Farbratten:

  • oral 50 mg/kg
  • i.p. 55 mg/kg
  • dermal über 600 mg/kg

Akute Toxizität für juvenile Farbratten:

  • oral 2 – 3 mg/kg

Nebenwirkungen im Überblick

  • Hautirritationen
  • lokaler Haarausfall
  • Nekrosen bei Injektion, selten auch bei Spot-on
  • Einzelfall: schwere Unverträglickeit nach oraler Gabe
  • teratogen erst bei für Mutter toxischen Dosen
  • nicht fetotoxisch - kann aber kleinere und anfälligere Jungtiere verursachen

Vergiftungen nach Überdosis

  • neurologische Symptome
  • Inappetenz
  • Todesfälle (steigende Anzahl der Fälle mit steigender Höhe der Überdosis)

Krampfende Farbmaus nach Spot-on mit 1%iger, statt 0,1%er Ivomec-Lösung

Wechselwirkungen von Ivermectin mit anderen Medikamenten

Nennenswerte Interaktionen geht Ivermectin mit Benzodiazepinen und mit Spinosad ein. Bei den Benzodiazepinen verstärken die beiden Wirkstoffe ihre Toxizität gegenseitig. Es kommt also eher zu Vergiftungserscheinungen. Bei einer gleichzeitigen Gabe von Spinosad kann dieses ebenfalls das toxische Potenzial von Ivermectin erhöhen. Auch in diesem Fall steigt das Risiko, dass neurotoxische Symptome auftreten können.

Wechselwirkungen im Überblick

  • gegenseitige Verstärkung bei Benzodiazepinen
  • Verstärkung der Toxizität von Ivermectin bei Spinosad

Lagerung und Haltbarkeit von ivermectinhaltigen Präparaten

Ivermectin ist (UV-)lichtempfindlich. In nicht-sauren Lösungen und bei Raumtemperatur ist der Wirkstoff stabil. Lagern Sie Ivomec und andere ivermectinhaltige Präparate also immer dunkel, bei Zimmertemperatur (15 bis 30°C) und gut verschlossen. Nach dem Anbrechen ist die Portion bei korrekter Lagerung und hygienischer Entnahme noch 12 Monate verwendbar.

Zubereitungen 10%iger Lösung mit Wasser in der Verdünnung von 1:20 bis 1:40 sind bis zu 72h haltbar, wenn sie luftdicht verschlossen, dunkel und bei Raumtemperatur aufbewahrt werden.

Entsorgung
Entsorgen Sie Reste im Hausmüll. Leeren Sie das Antiparasitikum niemals in Klo oder Spülbecken!

Lagerung im Überblick

  • dunkel lagern
  • sorgfältig verschließen
  • bei 15 - 30°C lagern
  • nicht einfrieren
  • auf hygienische Entnahme achten
Disclaimer
Diese Seite dient nur der Information. Sie ist kein Ersatz für den Tierarzt und soll auch keine Behandlungsanleitungen für den Alleingang bieten. Haftung für Schäden an Ihren Tieren bei Handeln ohne Ihren Tierarzt wird daher nicht übernommen!

Quellen

Pharmakologie-Datenbank der Uni Zürich
Bayer
drugs.com

Ewringmann, Anja; Glöckner; Barbara: Leitsymptome bei Hamster, Ratte, Maus und Rennmaus; 1. Auflage, Enke 2008, S. 258
Emmerich, Ilka U.; Hein, Jutta: Dosierungsvorschläge für Arzneimittel bei Kleinnagern, Kaninchen, Frettchen und Igeln; 2. Aufl., Thieme 2018; S.103

Bildnachweis

Video “Überdosis Ivermectin” mit freundlicher Genehmigung von J. Dröscher

Letztes Update: 14.10.2023