Bestandshygiene

Die Bestandshygiene soll das Einschleppen bzw. Ausbreiten von Keimen, Pilzen und Parasiten verhindern. Sie reicht also von der üblichen Gehegereinigung bis hin zu den Maßnahmen einer Quarantäne bei Erkrankungen oder Parasitenbefall.
Beachten Sie: Auch die beste Bestandshygiene kann nicht allem vorbeugen. Setzen Sie Schwerpunkte.

Aspekte der Bestandshygiene

Prophylaxe

Maßnahmen der Prophylaxe dienen dazu, dass Sie Krankheiten und Parasiten gar nicht erst einschleppen. Eingangsquarantäne bei neuen Tieren, Kotproben, prophylaktische Spot-ons, Desinfektion von gebraucht gekauftem Inventar und ähnliche Maßnahmen fallen hierrunter.

Normale Reinigung

Die normale Bestandshygiene umfasst alle Reinigungsarbeiten im Gehege. Hier sollten Sie auf die Anwendung von Desinfektionsmitteln oder Antiparasitika verzichten. Eine normale Reinigung – z. B. mit Essigwasser – genügt in der Regel bei Inventar.

Quarantäne

Die Quarantäne bei einem Befall oder einer Erkrankung ist ein Ausnahmefall. Jetzt kommen Antiparasitika und/oder Desinfektionsmittel zum Einsatz. Aber auch Maßnahmen wie Abdampfen, Einfrieren oder Ausbacken gehören in diese Rubrik.

Was brauche ich für die Bestandshygiene?

Wie viel Hygiene Sie für notwendig halten, müssen Sie im Alltag selbst entscheiden. Frieren Sie beispielsweise Futter und Heu immer ein? Backen Sie gekauftes neues Inventar genauso aus wie alles, was Sie selbst in der Natur sammeln? Hier gibt es keinen Königsweg.
Eine eher entspannte Bestandshygiene birgt ein leicht erhöhtes Risiko vor allem für das Einschleppen von Parasiten. Desinfizieren Sie dagegen pingelig alles, fehlt dem Immunsystem Ihrer Tiere vielleicht ein wenig das „Trainingszentrum“. Zwischen diesen beiden Polen passiert die Alltagshygiene.

Für den normalen Alltag
  • frische Streu
  • frisches Nistmaterial
  • klares Wasser
  • evtl. Essigessenz oder eine Naturseife
  • evtl. Backofen und/oder Tiefkühltruhe
Nicht übertreiben!
Antiparasitika für die Umgebung gehören nicht prophylaktisch ins Gehege! Diese Mittel sollten generell dem Fall eines akuten Befalls vorbehalten bleiben. Selbiges gilt für pilz- oder bakterien-/virentötende Mittel. Übertriebene Hygiene tut auch Tieren nicht gut.

Haben Sie sich dann doch einmal Parasiten, Pilze oder pathogene Keime eingefangen, geht dann das große Putzen los. Bei übertragbaren Erkrankungen wird die Bestandshygiene dann mitunter zur Bestandsquarantäne.
Für die Quarantäne brauchen Sie auf jeden Fall abgeschlossene Behälter (z.B. Aquarien, Dunas). Diese mindern deutlich die Gefahr des Weitertragens von kontaminierter Streu sowie das Entkommen befallener Tiere oder mobiler Parasiten.
Was Sie darüber hinaus genau benötigen, hängt vom konkreten Problem ab. Für Tropische Rattenmilbe brauchen Sie ein ganz anderes Equipment als für Giardien oder einen massiv um sich greifenden Hautpilz. Die eine Lösung für alle Fälle gibt es also auch hier nicht.

Ganz wichtig: Nicht immer muss es die große chemische Keule sein. Anderseits kann eine Nicht- oder Falschbestimmung des Parasiten oder der Erkrankung Ihre Behandlungsbemühungen torpedieren oder völlig über das Ziel hinausschießen lassen. Informieren Sie sich im Zweifel also gründlich und im Idealfall aus mehreren kompetenten Quellen.

Für Quarantänefälle
  • geschlossenen Quarantänekäfig
  • Antiparasitika, Antimykotika
  • Umgebungsbehandlung
  • Desinfektionsmittel
  • Geräte zu Heiß- bzw. Frostreinigung

Mittel für die Bestandshygiene

Zur Bestandshygiene gehören Mittel zur Bekämpfung von Endo- und Ektoparasiten sowie Pilzen am Tier selbst und in dessen Umgebung. In dieser Rubrik soll es vor allem um die Mittel der Umgebungsbehandlung gehen. Darüber hinaus werden hierzu Desinfektionsmittel und andere Hilfen gezählt.

Achten Sie bei den verschiedenen Mitteln auf die beschriebene Anwendung! Mittel, die nur zur Behandlung der Umgebung ausgewiesen sind, dürfen Sie niemals am Tier anwenden! Halten Sie die angegebenen Dosierungen möglichst genau ein. Unterdosierungen schmälern den gewünschten Effekt oder lassen ihn ganz ausbleiben. Überdosierungen sind eine unnötige Belastung des Organsystems des behandelten Tiers bzw. der Umgebung.
Durch die Angst, sich Parasiten einzuschleppen, wenden einige Halter mehr und stärkere Präparate zur Umgebungsbehandlung an, als nötig sind. Prüfen Sie gründlich, wie groß die chemische Keule sein muss. Mitunter tut es auch hocherhitztes Wasser aus dem Dampfstrahler oder aus dem Wasserkocher.

Erst hinschauen, dann verwenden!
Antiparasitika und einige Desinfektionsmittel sind Gifte! Im Übermaß angewandt bekämpfen Sie nicht nur die Schädlinge, sondern schaden auch Ihren Tieren! Die meisten der in dieser Rubrik vorgestellten Präparate dienen vorwiegend der Behandlung im Akutfall. Sie eignen sich nicht oder kaum zur Prophylaxe. Achten Sie daher darauf, welche Mittel für die Prophylaxe empfohlen werden!
Gegen Ektoparasiten
  • Kieselgur (folgt)
  • Mikrogur (folgt)
Gegen Endoparasiten
  • Halamid (folgt)
  • Neupredisan (folgt)
Klassische Desinfektionsmittel
  • Kodan (folgt)
Geräte
  • Dampfreiniger (folgt)
  • Wasserkocher (folgt)
  • Tiefkühltruhe (folgt)
Disclaimer
Diese Seite dient nur der Information. Sie ist kein Ersatz für den Tierarzt und soll auch keine Behandlungsanleitungen für den Alleingang bieten. Haftung für Schäden an Ihren Tieren bei Handeln ohne Ihren Tierarzt wird daher nicht übernommen!

Letztes Update: 21.05.2020