Lars’ Vergesellschaftung

Da der unkastrierte Lars aus Kassel bei seiner Ankunft schon fast 2 Jahre alt war, beschloss ich, bei ihm nicht auf die große Vergesellschaftung im Oktober zu warten. Und so habe ich seine Vergesellschaftung schon Ende August gestartet. Vorgesehen hatte ich für ihn Loro und Nero wegen ihrer Verträglichkeit. Leider machte Opa Lars mir einen Strich durch die Rechnung. Schon nach 5 Minuten war klar, dass Lars nicht bei den Beiden einziehen würde. Der rüstige Rentner jagte die schüchternen Kastraten aggressiv durch ihren eigenen Käfig und versuchte, sich in ihnen zu verbeißen. Der Versuch habe ich deshalb sofort abgebrochen.

Lars letzte Chance waren 3 Vermittlungstiere aus dem Tierheim Cuxhaven. Die selbstbewussten Albinos waren schon im Mai kastriert worden, weshalb ich dem Versuch gute Chancen ausrechnete. Leider hielt der Frieden hier nicht viel länger, bevor der Opa anfing, seine potentiellen neuen Mitbewohner zu beißen.
Hier blieb nur eine Möglichkeit: Die Dominanz des kleinen Mannes durch ein noch aggressiveres Tier runterzukürzen: Fridolin. Der Siamschecke aus Itzehoe war hier schon früher durch seine Aggressivität aufgefallen und deshalb der einzig geeignete Kandidat.
Also setze ich ihn zu Opa Lars und den Albinos. Wie erwartet, zoffte er sich heftig mit Lars, der nach etwa 10 Minuten als klarer Verlierer da stand. Fridolin brachte ich wieder in seinen Käfig, während Lars seine Kastraten schon viel friedlicher betrachtete.
Tricks wie dieser sind jedoch nicht zur Nachahmung durch wenig erfahrene Halter empfohlen! Wenn Sie die Tiere falsch einschätzen und nicht rechtzeitig wieder trennen, können sie sich ernsthaft verletzen! Zudem ist der Streßpegel nur bis zu einem gewissen Maß vertretbar. Diese Grenze müssen Sie klar erkennen können. Sonst sollten Sie solche Notmaßnahmen nicht ergreifen.

In mehreren Etappen zogen Lars und seine neuen Freunde von der Transportbox in ihren Meterkäfig und haben nun schon das erste Inventar. Ab und zu jagt er sie immer noch durch den Käfig, um zu zeigen, wer der Chef ist. Im Großen und Ganzen ist jedoch Frieden eingezogen und es wird auch exzessiv gekuschelt.
Dem Opa hat die Vergesellschaftung trotz des Stresses gut getan. Der chronisch zu dünne Bock, bei dem immer die Schwanzwirbel herausschauten, hat danach gut zugenommen. Von den Wirbeln ist nun nichts mehr zu sehen. Auch ist er deutlich lebhafter geworden.
Einzig neues Inventar stört den Frieden immer für einen ganzen Tag, weshalb die Einrichtung des Quartetts leider immer noch nicht vollständig ist.

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